Du willst deine Ukulele selbst umbauen?
Das ist durchaus möglich!
Viele Musiker scheuen sich vor Modifikationen und verschenken dadurch die Chance auf ihren perfekten Sound.
Mit den richtigen Kenntnissen und etwas Geschick kannst du deine Ukulele gezielt verbessern.
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet Ukulele-Umbau eigentlich?
Beim Ukulele-Umbau veränderst du bestimmte Komponenten deines Instruments, um Klang, Spielbarkeit oder Optik zu verbessern. Das kann vom einfachen Saitenwechsel bis hin zu komplexen Modifikationen am Korpus reichen.
Die meisten Umbauten sind reversibel und schaden deiner Ukulele nicht. Einige Veränderungen können sogar den Wert deines Instruments steigern, wenn sie fachgerecht durchgeführt werden.
Einfache Umbauten für Anfänger
Saiten austauschen
Der Saitenwechsel ist der einfachste und wirkungsvollste Umbau. Hochwertige Saiten aus Fluorocarbon oder Nylon können den Klang dramatisch verbessern.
Aquila-Saiten gelten als Goldstandard für warmen, ausgewogenen Klang. D’Addario Pro-Arté bieten hingegen brillantere Höhen.
Konzert-Ukulelen profitieren besonders von einem Saitenwechsel, da dieser den Klang optimiert.
Mechaniken ersetzen
Billige Mechaniken verstimmen sich schnell und erschweren das Stimmen. Gotoh- oder Grover-Mechaniken bieten deutlich bessere Stimmstabilität.
Der Austausch ist meist ohne Bohren möglich, wenn die Abstände der Befestigungslöcher passen.
Sattel und Steg anpassen
Ein zu hoher Sattel erschwert das Spielen in den ersten Bünden. Mit feinem Schleifpapier kannst du die Saitenhöhe reduzieren.
Achte darauf, die Schlitze gleichmäßig zu vertiefen und die ursprüngliche Form beizubehalten.
Fortgeschrittene Modifikationen
Tonabnehmer einbauen
Für Bühnenauftritte benötigst du oft einen Tonabnehmer. Piezo-Systeme lassen sich meist ohne permanente Veränderungen installieren.
- K&K Sound Trinity bietet natürlichen Klang
- LR Baggs Five-O eignet sich für Live-Auftritte
- Fishman Kula ist speziell für Ukulelen entwickelt
Bracing-Modifikationen
Die interne Verstrebung beeinflusst Klang und Lautstärke erheblich. Diese Arbeiten erfordern jedoch Erfahrung und sollten von Profis durchgeführt werden.
Was du auf keinen Fall selbst machen solltest
Einige Umbauten sind für Laien zu riskant und können deine Ukulele beschädigen:
- Hals-Korpus-Verbindung lösen
- Bundierung erneuern
- Schallloch vergrößern oder verkleinern
- Decke oder Boden ersetzen
Diese Arbeiten gehören in die Hände erfahrener Gitarrenbauer.
Benötigte Werkzeuge und Materialien
Für die meisten einfachen Umbauten benötigst du:
- Kleiner Kreuzschlitzschraubendreher
- Feines Schleifpapier (400-800er Körnung)
- Saitenkurbel
- Lineal oder Messschieber
- Gutes Stimmgerät
Investiere in qualitatives Werkzeug. Billiges Werkzeug kann mehr Schaden anrichten als nutzen.
Kosten und Nutzen abwägen
Einfache Umbauten wie Saiten- oder Mechanikenwechsel kosten zwischen 20-80 Euro und lohnen sich fast immer.
Bei teureren Modifikationen solltest du den Wert deiner Ukulele berücksichtigen. Es macht wenig Sinn, 200 Euro in eine 50-Euro-Ukulele zu investieren.
Wann zum Profi gehen?
Suche einen Gitarrenbauer auf, wenn:
- Der Hals verzogen ist
- Bünde abstehen oder abgenutzt sind
- Risse im Holz auftreten
- Du dir unsicher bist
Ein erfahrener Gitarrenbauer kann auch beurteilen, welche Umbauten sinnvoll sind.
Fazit
Eine Ukulele selbst umzubauen ist definitiv möglich und oft sehr lohnend. Besonders für Anfänger sind einfache Modifikationen wie Saiten- oder Mechanikenwechsel der ideale Anfang.
Diese Umbauten sind reversibel, kostengünstig und verbessern dein Instrument spürbar. Bei komplexeren Arbeiten solltest du jedoch einen Fachmann konsultieren.
Mit Geduld und den richtigen Materialien kannst du aus einer durchschnittlichen Ukulele ein Instrument machen, das perfekt zu dir passt.